Niels Paulini

Wer bin ich – Wie geht Selbstfindung?

Übersicht Inhalte

In diesem Beitrag bekommst Du einerseits die wichtigsten Informationen, die Du brauchst, um Deinen eigenen Weg der Selbstfindung zu gehen. Andererseits bekommst Du praktisch umsetzbare Hinweise und Perspektiven, die Du in Deinem Alltag nutzen kannst, um zu erkennen, wer Du wirklich bist. Außerdem findest Du hier auch eine Übung, die Du immer wieder praktizieren kannst, um einschränkende Perspektiven und ein verzerrtes Selbstbild zu durchschauen und somit Dein wahres Wesen zu erkennen. Dieser Blog-Beitrag ist sicherlich kein Quick-Fix, bietet Dir aber klare Schritte, die Du gehen kannst, um für Dich die wichtigste Frage im Leben eines Menschen zu beantworten „Wer bin ich?“.

Wie geht Selbstfindung?

Du brauchst auf jeden Fall nichts, was Du nicht schon hättest. Das wahre Selbst zu finden, basiert nicht darauf, dass Du noch irgendetwas lernen oder erreichen müsstest. Ganz im Gegenteil: Wenn Du wirklich wissen willst, wer oder was Du bist, musst Du bereit sein, über all das hinauszugehen, was Du gelernt hast und zu wissen glaubst. Dann findest Du einen inneren Frieden, der Dich nicht mehr verlässt. Es geht nur darum, Dir zwei Dinge bewusst zu machen. Erstens Dein Selbstbild und zweitens Deine Erkenntnisfähigkeit. Das ist einfacher, als es klingt.

Was ist mit Selbstfindung gemeint?

Wir müssen erst mal festlegen, was gemeint ist, wenn wir davon sprechen, uns selbst zu finden. Wenn Du Dein wahres Selbst finden möchtest, geht es nicht darum, was Du über Dich glaubst oder glauben möchtest. Es geht auch nicht darum, wer oder was Du sein willst. Das sind nämlich alles Aspekte, die Dich von der Selbstfindung ablenken oder diese überhaupt erst nötig machen. Selbstfindung meint, dass Du das eine Selbst erkennst, dass Du bist, schon immer warst und sein wirst. Es geht hier also nicht um Entwicklungspsychologie oder irgendwelche anderen ausgeklügelten Theorien. Alles, was wirklich interessant ist, ist ein gangbarer Weg der Selbstfindung.

Wer bin ich wirklich: Ein Modell

Um Dich selbst zu finden, nutzen wir ein Modell, das seit Jahrtausenden sehr vielen Menschen geholfen hat, ihr wahres Selbst zu erkennen. Ich habe es im tibetischen Geistestraining (Lojong) kennengelernt. Es beinhaltet einerseits all das, was Du glaubst zu sein oder das, von dem Du denkst, dass Du es sein solltest. Andererseits verweist es auf Deine Erkenntnisfähigkeit und somit darauf, was Du wirklich bist. Als kleiner Spoiler sage ich es hier schon einmal: Du bist nicht das, was Du denkst oder fühlst, sondern das, was sich des Denkens und Fühlens bewusst ist. Bei der Selbstfindung geht es nicht um das Unbeständige und Wandelbare, sondern um das einzige wirklich Beständige und Unwandelbare. Aber lass uns erst einmal auf das Modell schauen.

Dein Selbstbild: zu sich selbst finden

Das Modell zeigt Dir das konventionelle oder relative Bewusstsein. Es besteht aus dem, was Du glaubst und den daraus folgenden Emotionen. Emotionen sind einerseits etwas energetisch Drängendes und andererseits haben sie einen kognitiv-bewertenden Anteil. Das sind hier die Glaubenssätze. Die Tendenz des menschlichen Bewusstseins beides persönlich zu nehmen, führt dazu, dass Du ein Selbstbild von Dir hast und die Welt sowie Deine Mitmenschen durch Deine speziellen Wahrnehmungsfilter erfährst.

Das wirklich spannende an diesem Modell ist jedoch der weiße Hintergrund und die weiße Schrift „ICH BIN“. Beide repräsentieren Deine Erkenntnisfähigkeit oder das Bewusstsein, dass jeden Gedanken und jede Emotion ermöglicht, aber selbst davon unberührt bleibt.

„Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“

Wenn Du diesen Teil vertiefen möchtest, dann kannst Du meinen kostenlosen Training „Verwandle Deine Beziehungen in Liebe, Klarheit & Wertschätzung“ dafür nutzen. Hier findest Du nicht nur eine Vertiefung dieses Modells, sondern auch eine Einführung in die wichtigste Grundvoraussetzung zur Selbstfindung: Fühlende Präsenz. Trage Dich einfach in den Newsletter ein und Du bekommst sofort den Zugang.

Du bekommst ganz einfach Zugang zu dem Training, wenn Du Dich hier in meinen Newsletter einträgst.

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Oder Du findest in meinem E-Book „Beziehungsexzellenz. Begegne Dir selbst und gestalte liebevolle und inspirierende Beziehungen“ neben mehr Details auch spannende Übungen dazu.

Sich selbst finden durch Bewusstseinstraining

Was machst Du nun damit? Jetzt fangen die innere Arbeit und das Bewusstseinstraining an. Bevor ich Dir nun konkrete Schritte zeige, ist es wichtig, dass Du wirklich committed bist. Um die Frage „Wer bin ich?“ zu beantworten, braucht es eine klare, unumstößliche Entscheidung. Das funktioniert nicht mit einer Halbtagsmentalität. Da gibt es nur ein All-in oder Du sparst Energie und Zeit und machst wieder irgendetwas anderes.

Gut, nachdem das geklärt ist, können wir loslegen.

Selbstfindung durch bewusste Beziehungen

Die Frage „Wer bin ich?“ gehört zu den bedeutendsten und mächtigsten Fragen, die sich ein Mensch stellen kann? Im tibetischen Geistestraining nutzen wir eine clevere Herangehensweise. Dort gelten unsere Mitmenschen als der Schlüssel zum Glück. Nichts spiegelt uns so deutlich unsere innersten Glaubenssätze wie unsere Beziehungen und unsere Mitmenschen. Du kannst aber auch jede andere Beziehung nutzen, um das vorgestellte Modell zum Leben zu erwecken und als Mittel zu Selbstfindung zu nutzen. Mit anderen Beziehungen meine ich alle Beziehungen zur Welt, so wie Du sie erfährst – zum Beispiel Deine Beziehung zu Geld, zum Körper oder zur Arbeit. Schau doch auch mal bei meinem Blog-Beitrag „Selbsterkenntnis durch bewusste Beziehungen“ vorbei oder höre die Podcast-Folge dazu.

Übung zur Selbstfindung

Um Dich selbst zu finden, musst Du nichts verändern in Deinem Leben, sondern Du nutzt Deinen Alltag als Meister. Alles was Du erfährst, ist eingefärbt von Glaubenssätzen und Emotionen. Es geht jedoch nicht darum, diese loszuwerden, sondern einzig und alleine darum, diese als Erscheinungen in Deiner Welt zu durchschauen. Je klarer Dir dies gelingt, desto mehr tritt Dein wahres Wesen, das Erkennen an sich in den Vordergrund Deines Erlebens. In unserem Model ist daher der weiße Hintergrund so wichtig, weil er wie Dein wahres Wesen, jeden Gedanken und jede Emotion ermöglicht, aber niemals abwesend ist. Was Deine Erkenntnisfähigkeit trübt, sind die Punkte, an denen Du besonders stark mit Gedanken und Emotionen identifiziert bist. Vor über 10 Jahren hörte ich bei einem Vortrag des buddhistischen Lehrers Dr. Wilfried Reuter im Lotos Vihara eine eingängige Definition für das Ego, die diese Perspektive auf den Punkt bringt:

„Das Ego ist die Summe all Deiner Identifikationen. Jede Identifikation zeigt sich an einem Widerstand.“

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Was hilft bei der Selbstfindung?

Du kannst Dir immer wieder durch Deine unmittelbare Beobachtung bewusst machen, dass Du Dich bisher mit Gedanken und Emotionen sowie den Erscheinungen der Welt identifiziert hast. Du hast es bisher so gesehen, dass das, was Du fühlst oder denkst persönlich sei und bestimmen würde, wer Du bist. Somit hast Du Dich bisher einerseits auf begrenzte Ideen und Konzepte reduziert und andererseits das Beständige im Vergänglichen gesucht. Mach Dir bewusst, dass Du nicht ausschließlich das bist, was Du wahrnimmst, sondern das wahrnehmende Bewusstsein an sich. Mit der im Video angeleiteten Übung kannst Du dies für Dich immer wieder erfahrbar machen, bis Du die Wahrnehmungsfilter durchschaust und es Deiner gelebten Erfahrung entspricht.

Wer bin ich?

Ein weiteres Hilfsmittel ist die Frage: „Wer bin ich?“. Dabei geht es nicht darum, sie mit dem Verstand und seinen einschränkenden Konzepten zu beantworten. Sie zielt viel mehr darauf ab, zu erkennen, wer oder was all die Gedanken, Emotionen und Erscheinungen der Welt wirklich wahrnimmt. Du kannst Dich immer und immer wieder fragen „Wer bin ich?“, bis der Verstand keine Antwort mehr findet oder Dich die Frage direkt dazu führt, dass Du Dich selbst als das erkennende Bewusstsein erfährst.

Wenn Du das vertiefen möchtest, kann ich Dir die folgenden Bücher ans Herz legen. Sie sind äußerst klare Wegweiser und haben das Potenzial, Dich an Dein wahres Wesen zu erinnern:

Einen ebenso praktischen Ansatz zur Selbstfindung beschreibt Geshe Yeshe Tobden in seinem Kommentar zu Shantidevas Bodhicaryavatara. Dies ist allerdings eher etwas für Dich, wenn Du Dich für tibetischen Buddhismus interessierst oder einen sehr wissbegierigen Geist hast, der es liebt, nicht nur praktische Erfahrungen zu machen, sondern auch intensiv zu studieren.

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Wie fühlt sich Selbstfindung an?

In den alten chinesischen Wissenschaften und Medizinsystemen gibt es den Hinweis auf das Wesen des ursprünglichen Bewusstseins, das im Herzen ruht und welches Dein wahres Selbst ist. Es wird beschrieben als die am weitesten ausgedehnte Energie des Universums. Das Bewusstsein des Herzens hat eine Ähnlichkeit mit dem Licht von Sonne, Mond und Sternen. Das sind eindeutige Hinweise auf die Natur Deines wahren Wesens: Empfindungen von Weite, Leichtigkeit, Ausdehnung und Weite. Diese Empfindungen kannst Du also als Wegweiser für Dich auf dem Pfad der Selbstfindung nutzen.

Identifikationsmustster und der Glaube, das Gedanken und Emotionen persönlich seien, sind begrenzend und gehen oft mit Empfindungen von Enge, Kontraktion und Schwere einher.

Die Wahrheit, die Du bist, fühlt sich weit, klar und strahlend an. Jede Identifikation geht mit einer Empfindung von Widerstand, Trübheit oder Enge einher.

Fazit

Bei der Selbstfindung geht es nie um das Wandelbare und Vergängliche, sondern stets um das Unwandelbare und Unvergängliche. Das bedeutet ganz konkret, dass Du Dein wahres Wesen nicht in Gedanken, Emotionen oder den Erscheinungen der Welt finden wirst. Um Dir wahrhaftig selbst zu begegnen, musst Du Dir selbst nichts hinzufügen oder etwas loswerden. Du musst auch nicht etwas Besonderes erreichen oder erlernen.

Das Einzige, was es braucht, ist Dein Commitment und den Mut, über all die erlernten Konzepte hinauszugehen, wer Du bist, wer Deine Mitmenschen sind und wie die Welt ist. Du kannst Dir immer wieder mit Deiner eigenen unmittelbaren Beobachtung bewusst machen, das da nicht nur Gedanken, Emotionen und das Ich-Gefühl sind. Da ist auch das, was sich all dem bewusst ist und alle Gedanken, Emotionen und die Erscheinungen der Welt ermöglicht. Je mehr Du Dich dafür beginnst zu interessieren, desto klarer wirst Du Dich selbst erkennen. Schenke dem wahrnehmenden Bewusstsein mehr Aufmerksamkeit als all den Dingen, die sich in ihm zeigen und ständig wandeln. Du bist das, was Du suchst – jetzt und hier. Du musst nirgends hingehen und nichts tun, um zu sein, was Du bist.

Wenn Du Dich angesprochen fühlst, unterstütze ich Dich gerne auf Deinem Weg der Selbstfindung.