Gelingende Beziehungen gestalten

Gelingende Beziehungen sind nicht jene, die unsere narzisstischen Tendenzen bestätigen. Es sind jene, die uns einerseits helfen, unser wahres Wesen zu erkennen und uns andererseits unterstützen, über unsere Begrenzungen hinauszuwachsen. Du lernst hier praktische Schritte kennen, wie Du gelingende Beziehungen gestaltest. Du erkennst Lebensregeln, vertiefst Deine Kompetenz spürend präsent zu sein und erfährst, wie Du über das Ego hinausgehen kannst. Das mündet in einen Weg zur Einheit und ein Gefühl der Zugehörigkeit, das viel tiefer geht als eine gewöhnliche dualistische Wahrnehmung es zulässt. Diese vier Schritte sind inspiriert von einem Gespräch, das ich mit dem Arzt, Philosophen und Psychotherapeuten Dr. Dr. Klaus von Ploetz führen konnte.

Podcast - Ein Interview mit Dr. Dr. Klaus von Ploetz

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Was ist wichtig für gelingende Beziehungen?

In einem sehr inspirierenden Podcast konnte ich mit Dr. Dr. Klaus von Ploetz über genau diese Frage sprechen. Vier Aspekte, die mich besonders berührt haben, stelle ich hier heraus, um sie besser zu verstehen und für gelingende Beziehungen praktisch anwendbar zu machen.

Die vier Aspekte sind:

  1. Bewusstwerdung: Regeln erkennen
  2. Fühlende Präsenz
  3. Die Kapitulation des Egos
  4. Zugehörigkeit

Gelingende Beziehungen führen uns durch einen Prozess der Selbsterkenntnis, des Wachstums und der Heilung alter Wunden. Im tibetischen Geistestraining gelten die Mitmenschen als Schlüssel zum Glück, weil sie uns einerseits ermöglichen, all das in uns zu sehen, was wir ohne sie nicht wahrnehmen könnten. Andererseits können wir unser wahres Wesen des Mitgefühls und der Liebe nur im Bezogensein auf andere entdecken. 

Im Podcast verbindet Dr. Dr. Klaus von Ploetz auf eine ganz natürliche Art jahrzehntelange klinische Erfahrungen mit gelebter fernöstlicher Weisheit. Mit seiner besonders wertvollen Art, Sprache als Mittel der Bewusstwerdung einzusetzen, öffnet er Räume und teilt mit uns praktische und inspirierende Perspektiven und Möglichkeiten, gelingende Beziehungen zu gestalten.

Wenn Du mit ihm arbeiten willst, kannst Du ihn hier kontaktieren:

Bewusstwerdung: Regeln erkennen für gelingende Beziehungen

Beziehungen sind einerseits ein Resultat erlernter Wahrnehmungsmuster und andererseits formen sie auch unsere Wahrnehmung. Was wir für wichtig, sicher und richtig halten, lernen wir in Beziehungen. Dies bestimmt wiederum, wo wir wie hinschauen und Menschen, Handlungen und Situationen bewerten. In Familien, Gemeinschaften und Institutionen, in denen wir sozialisiert werden, gibt es Regeln, denen wir oft folgen, ohne das sie uns zwingend bewusst sein müssten. Wir können sie jedoch erkennen, indem wir die beiden folgenden Sätze vervollständigen.

Wenn Du einige Beispiele für (erlernte) Lebensregeln entdeckt hast, kannst Du noch einen Schritt weiter gehen und Dir folgende Fragen stellen:

  1. Wie beeinflussen diese Lebensregeln Dein Denken, Fühlen und Handeln?
  2. Von wem hast Du sie vielleicht gelernt oder übernommen?
  3. Gab es Lebenssituationen, in denen Dich diese Regeln geleitet haben oder vielleicht sogar beschützt haben?
  4. Welche möglichen Konsequenzen assoziierst Du mit einem Verstoß gegen diese Regeln?

Gelingende Beziehungen aufgrund fühlender Präsenz

Es wird jedoch nicht reichen, die Lebensregeln nur zu erkennen. Wenn Du einschränkende Regeln entdeckst, wirst Du Dich in dem Maße von ihnen befreien können, wie Du bereit bist, mit ihnen fühlend präsent zu sein. Da diese Regeln Deine Wahrnehmung beeinflussen und somit auch Dein Selbstbild und die Art und Weise, wie Du die Welt erlebst, sind sie so tief verinnerlicht, dass Du sie nicht über das reine Verstandesbewusstsein verändern kannst.

Was heißt es nun fühlend präsent zu sein? Du kannst die Kompetenz entwickeln, die Empfindungen, Energien und Emotionen, die mit diesen Regeln einhergehen, aufzuspüren. Wenn Dir dies gelingt, beginnst Du Dich mehr für die pure Erfahrung der Energie oder Empfindung zu interessieren, anstatt den Geschichten, Konzepten und Erklärungsversuchen des Verstandes Deine Aufmerksamkeit zu schenken.

Wenn Du tiefer gehen willst, kannst Du mein kostenloses Training „Verwandle Deine Beziehungen in Klarheit, Liebe und Wertschätzung“ nutzen, um Deine fühlende Präsenz zu vertiefen.

Du bekommst ganz einfach Zugang zu dem Training, wenn Du Dich hier in meinen Newsletter einträgst.

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Die Kapitulation des Egos und gelingende Beziehungen

Aus Sicht fernöstlicher Lehren bewegt sich das Ego stets zwischen Anhaftung und Ablehnung, Angst und Begierde oder einem Erstreben und einem Vermeiden. Dabei fühlt es sich getrennt von anderen Menschen und der Welt. Dies basiert einerseits auf einem tief verinnerlichten Mangelgefühl und andererseits darauf, dass der Mensch ein Wesen ist, das sich immer im Bezogensein auf andere Menschen oder ein Objekt entwickelt und erlebt. 

Auch unser Verhalten, Fühlen und Denken in Beziehungen ist oft von Anhaftung und Ablehnung bestimmt. Dies führt für viele Menschen an Grenzen, die unüberwindbar zu sein scheinen. Resignation, Trennung und sich wiederholende Beziehungsmuster sind häufig die Folge. Wenn Du Situationen kennst, in denen Du das Gefühl hast, mit Deinem Latein am Ende zu sein, geht es nicht mehr darum, nach weiteren Lösungen zu suchen.

Lösungssuche reproduziert festgefahrene Situation, weil sie noch immer von Angst und Begierde motiviert ist. 

In dem Podcast teilt Dr. Dr. Klaus von Ploetz mit uns sein Wissen und seine Erfahrungen, wie wir über Situationen hinauswachsen können, die unveränderbar scheinen. Er spricht von der Kapitulation des Egos, die tiefer geht als Hingabe. Dieser Gesprächsabschnitt war für mich persönlich besonders nachhaltig und hat eine wahrnehmbare und nachhaltige Veränderung initiiert. 

Im tibetischen Geistestraining gelten Lebenssituationen, die wir als festgefahren erleben, als wichtige Entwicklungsaufgaben, in denen wir Geduld und Sanftmut entwickeln können. Ohne diese Qualitäten ist es einerseits nicht möglich, über einschränkende Emotionen wie Wut und Angst hinauszuwachsen. Anderseits sind sie die Grundlage für ein wahrhaft glückliches Leben. 

Zugehörigkeit als Schlüssel für gelingende Beziehungen

Zugehörigkeit kann bedeuten, dass Du Dich einem anderen Menschen oder einer Gruppe zugehörig fühlst und eine Beziehung mit ihm oder ihr hast, die Du als sicher, gleichwertig und vertrauensvoll erlebst. Das Gefühl der Zugehörigkeit wird auch in dem Maße verstärkt, wie Du die oben beschriebenen Ego-Tendenzen durch fühlende Präsenz transzendierst. Zugehörigkeit ist somit nicht nur ein dualistisches Bezogensein, sondern auch eine Bewegung hin zur Erfahrung von Einheit, in der Subjekt und Objekt durchlässiger werden. Im tibetischen Geistestraining nutzen wir eine Übung, in der wir uns bewusst an die Stelle des Anderen stellen und somit ein Erleben von Zugehörigkeit kultivieren. Die Erfahrung, die daraus erwächst, könnte man mit Worten so formulieren, auch wenn es mit Worten nicht zu beschreiben ist:

Die Individualität verschwindet dabei nicht, sondern kommt in ihrer höchsten Form zum Ausdruck. Deine Einzigartigkeit ist der Schlüssel zur Einheit. Der Gelehrte Lama Govinda formuliert dies so:

„Der vollkommenste individuelle Selbstausdruck ist die objektivste Beschreibung der Welt. Der größte Künstler ist derjenige, der auszudrücken vermag, was von jedem Menschen empfunden wird. Und wie bringt er dies zustande? Dadurch, daß er subjektiver ist als andere. Je getreuer er sich selbst zum Ausdruck bringt, desto näher kommt er den anderen, denn unsere wahre Natur ist nicht unser eingebildetes beschränktes »Ich«. Unsere wahre Natur ist so weit und allumfassend und zugleich so unfaßbar wie der Weltenraum.“

Govinda, Lama Anagarika
Schöpferische Meditation und multidimensionales Bewusstsein. Freiburg 1982, S. 33

Durch die Kapitulation des Egos verlieren wir uns also nicht selbst, sondern nur all die Beschränkungen, mit denen wir uns vorher identifiziert haben. Somit ermöglicht sie uns, dass wir uns selbst wahrhaftig begegnen und somit auch gelingende Beziehungen mit anderen Menschen nachhaltig gestalten können.

Fazit

Gelingende Beziehungen sind Bewusstseinstraining. Du kannst lernen (unbewusste) Regeln zu erkennen, die bisher Dein Denken, Fühlen und Handeln in Beziehungen (mit)bestimmt und vielleicht sogar eingeschränkt haben.  Dieser erste Schritt birgt zwar schon Potenzial zur Veränderung, wird aber nicht ausreichen, um nachhaltig tief liegende Beziehungs- und Wahrnehmungsmuster zu wandeln.

Über fühlende Präsenz, das Erspüren von Empfindungen, Energien und Emotionen, die mit diesen Regeln einhergehen, kannst Du tiefer und über das reine Verstandesbewusstsein hinausgehen. Dies kann Dich an die Grenzen Deiner Wahrnehmungsbereitschaft führen und in der Kapitulation des Egos münden. Du streckst die Waffen und lässt Anhaftung und Ablehnung des Egos hinter Dir. Somit begegnest Du Dir wahrhaftig selbst und damit auch Deinen Mitmenschen. Du erfährst ein Gefühl der Zugehörigkeit, dass über eine dualistische Perspektive hinausgeht und Dir ermöglicht, ganz natürlich gelingende Beziehungen zu gestalten – ob privat oder beruflich.

Könntest Du Dich für die Möglichkeit öffnen, dass gelingende Beziehungen eine natürliche Folge der Selbsterkenntnis sind?

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